„Ein exemplarmäßiger Abzug“ von Regers Klavierkonzert in der wiederentdeckten Notensammlung der Pianistin Frieda Kwast-Hodapp
Ansätze zur Provenienzforschung in der Bibliothek der Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin
Abstract
Bei der Revision des Notenbestands der Bibliothek an der Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin sind Exemplare mit Widmungen an die zu ihrer Zeit besonders als Interpretin der Werke Max Regers gefeierte Pianistin Frieda Kwast-Hodapp gesichtet worden. Die Überprüfung der Provenienz anhand einer im Bundesarchiv ermittelten Akte hat erge- ben, dass es sich dabei nicht um Einzelexemplare handelt, sondern dass im Zuge der Bodenreform die gesamte zuletzt im Gut Holzdorf bei Weimar befindliche private Notensammlung der Pianistin 1951 an die „Deutsche Hochschule für Musik“ in Berlin übergeben wurde. Die gefundenen Erstdru- cke des der Pianistin von Max Reger gewidmeten Klavierkonzerts stellen eine neue, wichtige Quelle zur Aufführungs- und Interpretationsgeschichte zu Regers Opus 114 dar. Der folgende Beitrag möchte Einblicke in die bibliothekarischen Beobachtungen und Überlegungen bei der Provenienzermittlung bieten. Zugleich möchte er in Richtung ähnlicher auf die musikalische Praxis ausgerichteter Biblio- theken einen Impuls geben und die Relevanz von Fragen der Provenienzforschung in Musikbiblio- theken aufzeigen.
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