Die Kompositionen von Christoph Werner als Quelle der Inspiration für Marco Scacchi

Autor/innen

  • Aleksandra Patalas

Abstract

In Verbindung mit seinem berühmten Streit mit Paul Siefert, dem Organisten Danzigs, verfasste Marco Scacchi, Chorleiter des polnischen Königs Vladislav des IV., einen Brief, in dem er eine neue Typologie musikalischer Stile einführte (Stylus ecclesiasticus, Stylus cubicularis, Stylus theatralis). Der Brief war an den jungen und talentierten Komponisten Danzigs Christoph Werner gerichtet. Dieser Aufsatz widmet sich der Analyse der Verbindungen zwischen den Werken und Ansichten des deutschen Komponisten sowie den Kompositionen und theoretischen Texten des Warschauer Chorleiters. Die theoretischen Ansichten Marco Scacchis waren unter streng definierten Bedingungen und in Bezug auf spezifische Kompositionen Christoph Werners formuliert worden. Scacchis Brief an Werner und der Text "Canones nonnulli" (sowie teilweise die Schrift "Breve discorso") waren jedoch nicht nur eine Reaktion auf die Kompositionen Werners, sondern auch eine Antwort auf kritische Äußerungen Paul Sieferts. Da wir den Kontext kennen, in dem die theoretischen Arbeiten Scacchis entstanden sind, können wir seine Beweggründe und die Art und Weise, wie er zu seinen Schlussfolgerungen kam, vollständig verstehen. Der Maestro di cappella polnischer Monarchen zeigt sich hier gewissermaßen als "aus der Not geborener Theoretiker", als jemand, der die Prinzipien der Kompositionskunst gut kennt, sich aber manchmal lieber durch Musik als in Worten ausdrückt. In dem Wissen von nicht weniger als einer Reihe von positiven Meinungen über seine Kompositionen seitens Scacchi, könnte sich Christoph Werner in seinem musikalischen Umfeld umso sicherer gefühlt und sich deshalb umso enthusiastischer auf den Posten des Vize-Chorleiters in Dresden beworben haben, wo Heinrich Schütz als Kapellmeister aktiv war. (die Autorin in deutscher Übersetzung)

Quelle Originaltext: Bibliographie des Musikschrifttums online

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Veröffentlicht

2018-05-10