Darstellungen von musizierenden Figuren in und an sächsischen Kirchen im Jahrhundert der Reformation
DOI:
https://doi.org/10.13141/jmb.v20062519Abstract
Musikbezogene Bilddarstellungen auf den Altären und Fassaden sächsischer Kirchen sind vergleichsweise selten und darüber hinaus oft eher symbolisch gemeint, als von der konkreten Realität oder Heiligen Schrift inspiriert. Nichtsdestotrotz geben sie Aufschluss über die Musikpraxis und -geschichte vor allem des endenden 15. und beginnenden 16. Jahrhunderts, wie dieser Aufsatz der Autorin und die in ihrer Dissertation reflektierte Besichtigung regionaler Kirchenbauten zeigen. Außerhalb dieses Zeitrahmens sorgten zwischen 1530 und 1590 unter anderem die Reformation und die damit einhergehende Rückbesinnung auf den originalen Bibeltext für ein Verschwinden musizierender Engel aus der kirchlichen Musikikonographie. Ist die Aussagekraft von musizierenden Figuren auf sakralen sächsischen Bildwerken auch eher gering im Hinblick auf den hiesigen Instrumentenbau und bevorzugte Musizierformationen, so lassen sich doch anhand der Bildnisse in Ergänzung zu schriftlichen Quellen wertvolle Rückschlüsse auf ein vielseitig kombiniertes Instrumentarium treffen. (Sabine Koch)