Neuer Glaube gegen Alte Macht
Spuren der Reformation im Salzburger Musikleben des 16. Jahrhunderts
DOI:
https://doi.org/10.13141/jmb.v20062522Abstract
Obwohl das Erzbistum Salzburg streng am alten Glauben festhielt, war das Volk vielerorts von den neuen religiösen Ideen infiziert. Musikalischen Ausdruck davon findet man in einem kritischen "Pfaffenlied", in der Unterdrückung neuer deutschsprachiger geistlicher Lieder "gefährlichen Inhalts" und in der Kanonisierung von altem volkssprachlichen Liedgut. "Mitten in unseres Lebens Zeit"/" Media vita in morte sumus" dient als Beispiel für Letzteres. Drei in Regensbug aufbewahrte Handschriften aus der Salzburger Poetenschule zeigen ebenso Spuren der neuen Glaubenshaltung. Neben Werken von Salzburger Komponisten finden sich auch Kompositionen nachweislich protestantischer Provenienz sowie ein Block von reformatorischen Kernliedern, dem Schulleiter Johannes Stomius zugeschrieben. Eine Trostschrift zum Neujahrstag 1558, von einem Exilanten für die verfolgten Christen im Stift Salzburg verfasst, spart nicht an deftigen Worten und bestätigt das Lieder-Verbot. (die Autorin)
Quelle: Bibliographie des Musikschrifttums online