Von Magdeburg nach Württemberg

Migrationsgeschichtliche Aspekte im Wirken Gallus Dresslers

Autor/innen

  • Joachim Kremer

DOI:

https://doi.org/10.13141/jmb.v20062532

Abstract

Jede musikgeschichtliche Lokal- und Regionalforschung ist mit dem Phänomen der Migration konfrontiert, also mit der Zu- und Abwanderung von Musikern. Die Frage nach den spezifischen Gründen und Motiven der Migration erlaubt Einblicke in grundlegende Entscheidungsfindungen individuellen und kollektiven Handelns wie auch einen Blick auf die grundlegenden Bedingungen der Räumlichkeiten, sowohl des Ausganspunktes als auch des Zielpunktes der Mobilität. - Zunächst wird vor dem Hintergrund der Forschungslage zur Migration die Notwendigkeit einer musikhistorischen Migrationsforschung begründet, die vor allem in ihrer Funktion als Korrektiv jeder Regionalforschung zu sehen ist. Darüber hinaus kann nur so die Mobilität des Repertoires realistisch abgebildet werden, jenseits einer auf die "Heroen" der Musikgeschichtsschreibung fixierten Forschung. Am Beispiel des Magdeburger Kantors Gallus Dressler wird herausgearbeitet, dass eine Zuwanderung für qualifizierte Musikerämter unumgänglich war, da deren Ausbildung nicht in der Heimatstadt beginnen konnte. Anschließend wird die Mobilität des Repertoires in Unabhängigkeit von berufsbedingter Migration am Beispiel von Dressler und von Malachias Siebenhaar untersucht. Vor dem Hintergrund der langen Konsolidierungsphase des Luthertums in Württemberg und des intensiven und langwährenden Ringens zwischen Lutheranern und Zwinglianern kommt den lutherisch-wittenbergischen Beziehungen im Rahmen der Schulgeschichte und damit auch der schulischen Musikpflege um Johann Lauterbach eine besondere Bedeutung zu. (Beatrix Obal)

Quelle: Bibliographie des Musikschrifttums online

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Veröffentlicht

2018-05-09

Ausgabe

Rubrik

Kongressbeiträge über Magdeburg als Zentrum in der mitteldtsch. Musiklandschaft