Theater als höfisches Gesamtkunstwerk

Autor/innen

  • Klaus Manger

DOI:

https://doi.org/10.13141/jmb.v20042295

Abstract

Theater ist alles, was auf die Bühne kommt beziehungsweise auf einem Schauplatz aufgeführt wird, der dadurch als Bühne zu erkennen ist. Es geht folglich nicht um das große Welttheater, sondern um theatrale Bühnenhandlungen. Weil diese als Aufführungen des gesungenen und gesprochenen Wortes zu unterscheiden sind, wie sie sich in der Geschichte der Oper und des Singspiels auf der einen sowie der Schauspielarten auf der anderen Seite ausgeprägt haben, liegt der Akzent im folgenden auf dem Schauspiel. Ballett und Pantomime sind hier als vom Wort unabhängige Bühnenhandlungen vernachlässigt. Es geht also, da wir nach dem Charakter des höfischen Gesamtkunstwerks fragen, hauptsächlich darum, wie er im Theater im allgemeinen und im Schauspiel im besonderen zur Geltung kam und wie das Schauspiel von ihm profitieren konnte. […]. Nun wissen wir seit geraumer Zeit, da uns die Ohren dafür erst wieder geöffnet werden mußten, daß ein Schauspiel ganz ohne Musik sowieso weitgehend eine produktionsästhetische Fiktion war. Daraus, daß wir demnach auch für das Schauspiel einschließlich seiner dazu gehörigen Musikanteile eine gesamtsinnliche Beteiligung des Zuschauers vorauszusetzen haben, ergibt sich zwangsläufig die Frage, inwiefern auch die transitorische Kunst des theatralen Schauspiels um 1800 noch höfisches Gesamtkunstwerk war. (der Autor)

Quelle: Digitalisat

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Veröffentlicht

2018-04-27

Ausgabe

Rubrik

Beiträge des Kongresses "Musik in der mitteldeutschen Hofkultur" (Weimar, 2002)