Orgelbau als musikalisches Bindeglied zwischen der Oberlausitz und dem sächsischen Vogtland

Autor/innen

  • Albin Buchholz

DOI:

https://doi.org/10.13141/jmb.v20072685

Abstract

Der über Jahrhunderte zu verfolgende Musikaustausch zwischen dem sächsischen Vogtland und dem nordwestlichen Böhmen hat auch unter den Organisten und im Orgelbau stattgefunden. Im Zuge der Gegenreformation kamen protestantische Organisten aus Böhmen in das Vogtland (Georg Martius aus Klinghart/Ktizovatka nach Brambach, Johann Krause aus Abertham/Abertamy nach Klingenthal, Moritz Brendel aus Graslitz/Kraslice nach Plauen, hier erfolgreich als Organist, Komponist, Schulmeister und Kurator des Chorus musicus wirkend). Orgelmacher Jacob Schedlich aus Joachimsthal/Jachymov baute Instrumente in Adorf (1625), in der Bergkirche Schleiz (1638/44), in Oelsnitz/V. (1650) sowie in Plauen (1650/51). Von dokumentarischem Wert ist sein "Verzäignis derer OrgelWergk, so Ich Endes benander inerh. 36 Jahren im Königreich Böhemb, Landt zue Meisen, Bergstädten undt andter Orten herumben von Neuen gefertigt" (Stadtarchiv Plauen). Mit der Übersiedlung des Organisten und Orgelbauers Caspar Kerll aus Joachimsthal in das Vogtland wird der Orgelbau im obervogtländischen Adorf sesshaft (Werkstatt ab 1625). Mit Kerlls Adorfer Nachfolger Adam Heinrich Gruber beginnt er nach Nordwestböhmen zu expandieren (Reparaturen und Neubauten in Bleistadt/Olovi 1702, Königsberg/Kynšperk 1702, Stein/Kamen 1717, Schönbach/Luby 1717, 1732) und wird durch die Adorfer Trampelis über drei Generationen beiderseits der Grenze weiter intensiviert (Neuberg/Podhradi 1817). Der vorläufig letzte vogtländische Orgelbauer, dem neben seinen vogtländischen Orgelbauten der Brückenschlag nach Böhmen gelang, ist Carl Eduard Schubert (op.l in Rossbach/Hranice, 1857/60). (der Autor)

Quelle: Bibliographie des Musikschrifttums online

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Veröffentlicht

2018-05-10

Ausgabe

Rubrik

Kongressbeiträge zur "Oberlausitz – 1 Grenzregion der mitteldtsch. Barockmusik"