Musik an der Schwelle des Dreißigjährigen Krieges : Perspektiven der "Psalmen Davids" von Schütz
DOI:
https://doi.org/10.13141/sjb.v1996830Abstract
Die "Psalmen Davids" lassen sich nicht nur als Sammlung dessen verstehen, was Schütz bis 1619 in Dresden komponierte, sondern auch als eine vorbildgebende Dokumentation der musikalischen Ziele des kursächsischen Hofes im Sinne einer vorabsolutistischen, gottesdienstlichen Prachtentfaltung. Schütz weist Wege, wie man doppelchörige Besetzungen erweitern (durch Capellae) und variieren könne (Instrumente, Vokalsoli) und demonstriert dies auch an gleicher musikalischer Grundsubstanz; somit erscheint der Druck als ein sorgsam geplantes Werkensemble. Die Rezeption der Ideen blieb in München auf die Arbeit mit großen Besetzungen beschränkt; in Berlin (unter Johann Crüger) werden die Ideen sogar fortgeführt, und manchen Werken wurden selbständige Instrumentalsinfonien hinzugesetzt. (Autor)