Die "Cantiones sacrae" von Heinrich Schütz vor dem Hintergrund reichspolitischer und konfessioneller Auseinandersetzung
DOI:
https://doi.org/10.13141/sjb.v1996831Abstract
Nach der Niederschlagung des Aufstands im Jahre 1618 sind die Protestanten im Zuge der habsburgischen Rekatholisierung Böhmens massiver Unterdrückung ausgesetzt. Aufgrund seiner Beraterstellung beim Kurfürsten Johann Georg I. hat Matthias Hoe͏̈ von Hoe͏̈negg, als Oberhofprediger Schützens unmittelbarer Dienstvorgesetzter, diese Folge der unbedachten kursächsischen Bündnispolitik maßgeblich zu verantworten. Im Sinne einer für die bedrängten Protestanten eintretenden diplomatischen Intervention richten sich Schützens <Cantiones sacrae> - über die Dedikation an den kaiserlichen Berater Ulrich Freiherr von Eggenberg - direkt an Kaiser Ferdinand I., dessen religiöser Grundhaltung sie entsprechen. (Autor)