Schütz' Madrigale in der zeitgenössischen italienischen Musikkultur
DOI:
https://doi.org/10.13141/sjb.v2004944Abstract
Heinrich Schütz gilt in seiner Madrigalkonzeption als konservativ, weil er bei Giovanni Gabrieli nicht das moderne konzertierende Madrigal kennen gelernt habe. Madrigale in kleinen Besetzungen waren jedoch um 1610 in Italien noch nicht üblich; und die Texte, die Schütz wählte, legten auch noch länger eine mehrstimmige Vertonung nahe. Eine Durchsicht der Parallelvertonungen zeigt zudem, dass keine Sammlung erhalten ist, die ihm mehrfach als satztechnisches Vorbild gedient hätte; auch die Madrigale von Ascanio Mayone zeigen ein anderes (und dabei konventionelleres) Bild. Das durch Schütz repräsentierte Madrigalverständnis wurde also in Italien erst wenig später überwunden. (Autor)
Quelle: Bibliographie des Musikschrifttums online