Die Ausbreitung der französischen Musik im Gebiet der welfischen Höfe im späten 17. Jahrhundert - Von der Gelehrsamkeit und Galanterie

Autor/innen

  • Joachim Kremer

DOI:

https://doi.org/10.13141/sjb.v2013996

Abstract

Am Beispiel des welfischen Herrschaftsgebiets wird aufgezeigt, wie sich im späten 17. Jahrhundert französische Elemente in Wissenschaft und Kultur des deutschsprachigen Raumes ausbreiteten. Bezogen auf Heinrich Schütz soll dies erhellen, inwiefern er vor seinem Tode mit solchen Entwicklungen in Berührung gekommen sein mag. Im einzelnen wird zunächst dargestellt, wie die Neuerungen zunächst auf Kritik stießen und besonders in der Kirchenmusik zum Auslöser für heftige Diskurse wurden, die sich auch in Schützens Werk niederschlugen. Es folgen eine Skizzierung der Verbreitungsarten und -wege französischer Sprache und Kultur in den welfischen Gebieten und eine Darstellung des Niederschlags, den die französische Musizierpraxis fand. Der abschließende Versuch einer Gesamtschau kommt zu dem Schluss, dass die Rezeption des Französischen bald nach Schützens Tode wesentlich dazu beitrug, andere ästhetische Zugänge zur Musik zu etablieren. Im Gegensatz zu Schütz verstand man Musik zunehmend als soziale Aktion und achtete weniger die Regelhaftigkeit der Komposition, die ihn noch geprägt hatte.

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Veröffentlicht

2017-10-12

Ausgabe

Rubrik

Vorträge des Schütz-Festes Hannover 2011