Der lombardische Rhythmus im "Domine Deus" der h-Moll-Messe J. S. Bachs

Autor/innen

  • Gerhard Herz

DOI:

https://doi.org/10.13141/bjb.v19741984

Abstract

Die Entdeckung von zwei bisher unbeobachteten Tönen in der autografen zweiten Geige und den Bratschenstimmen des "Domine Deus" aus der h-Moll-Messe BWV 232, die von Bach in umgekehrtem punktiertem Rhythmus notiert wurden, löst die alte Kontroverse über die rhythmische Ausführung. Die strategische Lage dieser beiden Takte und die seit langem bekannten "lombardischen" Takte im der autografen Flötenstimme machen die Einwände hinfällig, die gegen die lombardische Ausführung erhoben wurden, weil sie in der ersten Violinstimme fehlt. Weitere Beispiele zeigen, dass der lombardische Rhythmus ein Teil von Bachs Kompositionsstil in den frühen 1730er Jahren war. Er war jedoch keine plötzliche Modeerscheinung, da Bach diesen Rhythmus in späteren Parodien und Wiederholungen beibehielt. Da die von Bach an den lombardischen Rhythmus angelehnten Texte weitgehend verwandt sind, können wir weiter von einer Affinität des Affekts sprechen. (Übertragung des englischen Resümees am Ende des Bandes)

 

Vergleiche auch: Gerhard Herz: Der lombardische Rhythmus in Bachs Vokalschaffen. BJ 1978, S. 148-180

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Veröffentlicht

2018-03-15

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