Die Entstehung der Permutationsfuge
DOI:
https://doi.org/10.13141/bjb.v19892611Abstract
Der Aufsatz setzt sich mit den theoretischen Ansätzen Werner Neumanns und Carl Dahlhaus‘ zur Permutationsfuge auseinander. 1938 definierte Neumann erstmals eine bei Bach häufig auftretende, vom mehrfachen Kontrapunkt geprägte Form der Fuge mit dem Begriff „Permutationsfuge“. Diesem 1959 von Dahlhaus fortentwickelten Ansatz widerspricht der Autor nicht, wendet sich aber gegen die tradierte Sicht, diese Form sei eine genuine Erfindung Bachs. Als Beleg dienen ihm theoretische Quellen wie Kompositionen von Jan Pieterszon Sweelinck/Gioseffo Zarlino, Christoph Bernhard, Johann Adam Reinken, Matthias Weckmann, Johann Theile u.a. Auch die Verbreitung des Verfahrens in Mitteldeutschland wird nachgewiesen. Zuletzt gelten einige Gedanken der Schwierigkeit genauer Begriffsdefinitionen vor dem Hintergrund der historischen Wandelbarkeit der Form- und Gattungsbegriffe.
Bezugnehmend auf: Carl Dahlhaus: Zur Geschichte der Permutationsfuge. BJ 1959, S. 95-110