Die Besetzung des sechsten Brandenburgischen Konzerts
DOI:
https://doi.org/10.13141/bjb.v19981662Abstract
Der Beitrag widmet sich der Frage, ob die spezielle Besetzung von BWV 1051 auf aufführungspraktischen Gegebenheiten der Entstehungszeit beruht oder einen semantischen Hintergrund hat. Eingangs wird dieser zweitgenannte Ansatz weiterverfolgt und vor dem Hintergrund musikalischer Typologien und gesellschaftlicher Anknüpfungsmöglichkeiten erörtert. Es schließt sich eine Darstellung des zeitgenössischen Ansehens der Bratsche an, wozu neben Zitaten aus Texten über Musik auch besetzungsmäßig verwandte Werke des 17. Jahrhunderts angeführt werden. Im Fazit konstatiert der Autor für BWV 1051 eine Verbindung aus Besetzungstraditionen des 17. Jahrhunderts mit der modernen Gattung des Konzerts, während die Frage einer semantischen Dimension zwar offengelassen, allerdings für zweitrangig befunden wird.