"Dein Ruhm wird wie ein Demantstein, ja wie ein fester Stahl beständig sein"
Neues über die Beziehungen zwischen den Familien Stahl und Bach
DOI:
https://doi.org/10.13141/bjb.v20011722Schlagworte:
Quellenkritik, Quellenkunde, Quellenforschung, Provenienz, Reisen, Komposition, Vokalwerk, O holder Tag erwünschte Zeit, C. P. E., W. F., MäzeneAbstract
Der Artikel widmet sich eingangs den Beziehungen Johann Sebastian Bachs in seinem Leipziger Lebensumfeld und darüber hinaus und hinterfragt Bachs Beweggründe für die Pflege von Beziehungen. Dabei wird auf die hauptsächlich mangels Überlieferung entstehenden Schwierigkeiten hingewiesen, die den Versuch, diese Beziehungen Bachs nachzuvollziehen, erschweren. Speziell das Verhältnis der Familie zum kgl. preuß. Hofrat und Leibarzt Georg Ernst Stahl (1713-1772) wird untersucht. Als Indizien dienen Widmungen Carl Philipp manuel wie Wilhelm Friedemann Bachs an Stahl, der Aufenthalt J. S. Bachs im Hause Stahls in Berlin 1741 sowie besonders eine im Verzeichnis der Musikalien Stahls vermerkte Kantate J. S. Bachs. Diese wird als BWV 210 identifiziert, die Überlieferungsgeschichte dieses Werkes daraufhin neu formuliert und aus textlichen Verweisen und der Werkgeschichte die Vermutung begründet, Bach habe ein früheres Werk hier für die Hochzeit Stahls umgearbeitet. Somit wird erstmals die Aufführung einer weltlichen Huldigungsmusik Bachs in Berlin nachgewiesen und festgestellt, dass der Anteil solcher Werke im Œuvre Bachs einstmals einen zahlenmäßig weitaus größer gewesen sein müsse.
Vergleiche auch: Heinrich Miesner: Beziehungen zwischen den Familien Stahl und Bach. BJ 1933, S. 71-76