Das "Thema Legrenzianum" der Fuge BWV 574 - eine Fehlzuschreibung?

Autor/innen

  • Rodolfo Zitellini

DOI:

https://doi.org/10.13141/bjb.v20132984

Schlagworte:

Orgelwerke, c-moll, Entlehnung

Abstract

Neuentdeckte Quellen lassen die bisherige Zuschreibung des Themas der Fuge BWV 574 an Giovanni Legrenzi fraglich erscheinen. Der Artikel geht stattdessen dem Verdacht nach, es könnte sich um ein Thema Giovanni Maria Bononcinis handeln. Dazu wird einleitend festgestellt, dass eine überzeugende Quelle für das fragliche Fugenthema bei Legrenzi bisher nicht aufzufinden gewesen sei. Hingegen weist die vorgeschlagene neue Quelle aus dem Schlussabschnitt der zehnten Triosonate aus Bononcinis op. 6, erschienen 1672 in Venedig, mit nur geringfügiger Abweichung die gleiche Gestalt auf wie das Thema in Bach'scher Gestalt. Darüber hinaus werden auch Parallelstellen teilweise umfassender Art in der weiteren Elaboration der Fuge(n) nachgewiesen. Neben allgemeinen Ausführungen über das Schreiben einer Fuge über ein entlehntes Thema steht weiterhin die Frage im Mittelpunkt, wie es zu der bisherigen Zuschreibung des Themas kommen konnte. Abschließend wird vertieft auf das Werk Bonocinis und dessen Überlieferung im Deutschland des 18. Jahrhunderts eingegangen.

 

Erwähnter Artikel: Robert Hill: Die Herkunft von Bachs "Thema Legrenzianum" . BJ 1986, S. 105-108

Vergleiche auch: Werner Breig: Das "Thema Legrenzianum elaboratum per Joan. Seb. Bach" und die Frühgeschichte der Doppelfuge. BJ 2001, S. 141-150

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Veröffentlicht

2018-10-22

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