„Das Sylbenmaß ist mein Takt gewesen!“
Klopstocks Umgang mit Musikern seiner Zeit im Spiegel des Klopstock-Briefwechsels
DOI:
https://doi.org/10.13141/jmb.v20052629Abstract
Friedrich Gottlieb Klopstock bemühte sich seit 1764/65 verstärkt um Komponisten, die seine Lyrik vertonen sollten. Selbst Laie in musikalischen Dingen, verfolgte er dabei ein ganz eigenes Interesse, das weniger auf eine Melodie zielte. Vielmehr ging es ihm dabei um den Rhythmus, der den Gang des Verses hörbar machen sollte. Dieses spezielle Interesse entstand bei Klopstock vor dem Hintergrund seiner Experimente mit der Metrik bei der Arbeit am "Messias". Aber auch nach Fertigstellung seines großen Epos 1772 hielt sein spezielles Interesse weiter an. Den Kontakt zu Komponisten suchte Klopstock oft über Dritte, wenn er nicht den Kontakt zu Komponisten vor Ort suchte. So werden zwar um die fünfzig zeitgenössische Musiker in seinem Briefwechsel erwähnt, aber persönlichen Briefkontakt gab es nur mit wenigen, besonders mit Christoph Willibald Gluck. Erhalten sind aus dem Briefwechsel Klopstock/Gluck nur fünf Briefe, einer von Klopstock und vier von Gluck. Gluck vertonte mehrere Gedichte Klopstocks und sein Bardiet "Hermanns Schlacht". Die Gedichtvertonungen sind erhalten. Die Vertonung des Bardiets hörte Klopstock, als sich Komponist und Dichter im November 1774 und im März 1775 begegneten. Gluck trug sie auswendig vor, notierte sie aber nie schriftlich. Klopstock zählte die Tage mit Gluck zu den schönsten seines Lebens. (die Autorin)
Quelle: Bibliographie des Musikschrifttums online