Mischdrucke aus 'Sinfonie/Sonate e Concerti'

Eine verlegerische Sonderform und ihre Bedeutung für die Frühgeschichte des norditalienischen Instrumentalkonzerts um 1700

Autor/innen

  • Wolfgang Schicker

DOI:

https://doi.org/10.52412/mf.2012.H1.142

Abstract

Der Aufsatz beschäftigt sich mit einer Sonderform des Notendrucks zwischen 1692 und 1729: mit Mischdrucken, in denen zwei verschiedene Gattungen zusammen veröffentlicht wurden, nämlich mehrfach besetzte Konzerte (Concerti a quattro) und einfach besetzte Sonaten (Sinfonie/Sonate a tre). Giuseppe Torelli kann hier mit seinen "Sinfonie a tre e concerti a quattro" op. 5 von 1692 als Initiator einer verlegerischen Randtradition gelten, die sich bemerkenswerterweise gerade über jene Zeit erstreckte, in der eine noch ganz junge Gattung, das norditalienische Instrumentalkonzert, erstmals in gedruckter Form an die Öffentlichkeit trat und ihren eigenen Platz gegenüber den älteren Gattungen der Instrumentalmusik wie etwa der Sonata da chiesa suchte. Der Aufsatz zeigt, dass sich die Sonderform des Mischdrucks als Korrelat dieser gattungsgeschichtlichen Situation interpretieren lässt, die geprägt ist vom Emanzipationsprozess des Instrumentalkonzerts norditalienischer Provenienz gegenüber Sonata und Sinfonia und von der daraus resultierenden Stiftung einer eigenständigen Gattungsidentität.

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Veröffentlicht

2021-09-22