Musik als kommunikatives Gerüst im Konstrukt einer sich fortwährend wandelnden Identität am Beispiel der türkischen Migrationsgesellschaft in der BRD

Autor/innen

  • Ibrahim-Kaan Cevahir

DOI:

https://doi.org/10.52412/mf.2017.H4.334

Abstract

Hauptanliegen ist die generationenübergreifende Untersuchung jener Phase, in der türkischstämmige Migranten mit den äußeren, insbesondere sie selbst betreffenden Problemfaktoren in Deutschland und den daraus resultierenden inneren Identitätskonflikten konfrontiert wurden. Unter Berücksichtigung soziokultureller, politischer und psychologischer Faktoren lässt sich konstatieren, dass gerade der (vertrauten) Musik eine hinsichtlich der Resilienz bzw. Überwindung von Auswirkungen der Migration entscheidende, gar identitätstragende Bedeutung zukommt. Die in den türkischen Migrationsgesellschaften gepflegte Musik wie auch das aus dem musikalischen Erlebnis generierte Kollektivbewusstsein schufen eine Ebene, auf der trotz stark eingeschränkter Kommunikations- und Handlungskompetenzen ein Erfahrungs- bzw. Informationsaustausch unter den Migranten stattfinden konnte. Über die kommunikative Funktion hinaus war es insbesondere der emotionale Gehalt von Musik, der einerseits die türkischen Migranten zur Selbstreflexion ermutigte, sie in einer fremden Umgebung an ihre kulturellen Wurzeln erinnerte, und andererseits durch Musik die eigenen Sorgen gemeinschaftlich mit Humor und Ironie überspielt werden konnten.

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Veröffentlicht

2021-09-22