Sequenzen auf Wanderschaft

Transferszenarien am Beispiel von "Rex regum dei agne" und "Sancti merita Benedicti"

Autor/innen

  • Felix Heinzer

DOI:

https://doi.org/10.52412/mf.2005.H3.627

Abstract

Entworfen werden skizzenartige Transferszenarien für die beiden Sequenzen "Rex regum die agne" (Hermannus Contractus, gestorben 1054) und "Sancti merita Benedicti" (möglicherweise Frankreich, 10. Jahrhundert). Beide Stücke wurden in je unterschiedlicher Weise über die Alpen nach Italien transferiert und erfuhren im 12. Jahrhundert im Zuge der Hirsauer Reformbewegung ein weitere Verbreitung: "Sancti merita" als regulärer Bestandteil des Hirsauer Sequenziars, "Rex regum" hingegen als optionales Anhängsel des normierten Hirsauer Repertoires. Die Beobachtungen zu den zwei Fallbeispielen bestärken die Vermutung, dass aufgrund des im Vergleich zum kodifizierten Grundstock der Messgesänge eher freien und ungebundenen Status der Sequenz die Verbreitungs- und Rezeptionsmechanismen des Genres - zumal für Einzelstücke außerhalb von verfestigten Komplexen wie etwa Notker Balbulus' "Liber hymnorum" - generell variabel und weniger kontrollierbar gewesen sein dürften.

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Veröffentlicht

2021-09-22