Formgenese in Wolfgang Rihms Violinkonzert "Gesungene Zeit"

Autor/innen

  • Eike Feß

DOI:

https://doi.org/10.52412/mf.2005.H4.642

Abstract

Der Gestus des Singens gehört zu den Grundcharakteristika der meisten konzertanten Werke Wolfgang Rihms. Wie sich dieser in einem rein instrumentalen Werk niederschlagen kann, wird anhand der Betrachtung von melodischer Entwicklung, tonalen Verbindungen und strukturellen Einheiten am Beispiel des Violinkonzerts "Gesungene Zeit" verfolgt. Es zeigt sich, wie die Form aus der Verwebung der Solostimme mit dem Orchester entsteht. Die scheinbar spontane Gestaltung des Werkes erweist sich vor allem in der Verbindung von Einzelabschnitten als genau kalkuliert. Der Gesamtablauf ist als Bogenform zu beschreiben, die sich in einem stetigen Anwachsen und Wiederabnehmen artikuliert. Die Analyse wird durch eine Einordnung in Rihms musikästhetische Denkweise, vor allem sein Konzept des vegetativen Komponierens, sowie eine Erläuterung der Titelfindung im Spannungsfeld der Begriffe Gesang und Zeit ergänzt.

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Veröffentlicht

2021-09-22