Der Orgelvirtuose - ein "männlicher" Künstlertypus?

Autor/innen

  • Cordelia Miller

DOI:

https://doi.org/10.52412/mf.2014.H4.90

Abstract

In ihrem 2004 erschienenen Aufsatz "Der Virtuose - ein ,weiblicher' Künstlertypus?" differenziert Beatrix Borchard am Beispiel von Joseph Joachim und Clara Schumann zwischen dem "männlichen Interpreten" und dem "weiblichen Virtuosen" als zwei kontraren Kunsdertypen des vom polaren Geschlechterdenken gepragten 19. Jahrhunderts. Daran anknüpfend unternimmt der vorliegende Beitrag den Versuch, den Orgelvirtuosen, der im Bereich instrumentalen Virtuosentums von jeher eine Sonderstellung einnimmt, in diese Differenzierung einzuordnen. Dabei sollen die beiden Künstlertypen, die jeweils auf der Ebene des sozialen und des biologischen Geschlechts betrachtet werden müssen, zunachst anhand des "weltlichen" Virtuosentums erläutert werden. Im Hauptteil des Beitrags geht es um den Orgelvirtuosen, der sich im 19. Jahrhundert unter dem Vorzeichen kirchlicher und nationaler Funktionalität als ausgesprochen "männlicher" Künstlertypus darsteIlt, während am Beginn des 21. Jahrhunderts ein zum Teil radikal säkularisiertes Orgelvirtuosentum einen diametral entgegengesetzten "weiblichen" Orgelvirtuosentypus in Erscheinung bringt.

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Veröffentlicht

2021-09-22