Wiedergeburt der Ars subtilior?

Eine Analyse von György Ligetis Klavieretüde Nr. 2 „Cordes Vides”

Autor/innen

  • Hannes Schütz

DOI:

https://doi.org/10.52412/mf.1997.H2.984

Abstract

Kennzeichnend für die Ars subtilior im späten 14. Jahrhundert sind die im Vergleich zur Ars nova größere Bandbreite an verschiedenen Notenwerten, die Gleichzeitigkeit verschiedener Mensuren in den einzelnen Stimmen und die damit in engem Zusammenhang stehende manierierte Notation. In der rhythmischen Konstruktion der Étude pour piano Nr. 2 - <Cordes Vides> von György Ligeti entsteht durch die vielfältige Kombination einfacher Konfliktrhythhmen ein hohes Maß an Komplexität, wobei die Möglichkeiten einer Rezeption der Techniken der Ars subtilior sichtbar werden. Die Notierung verschiedener Mensuren in den beiden Händen im traditionellen Notationssystem erlaubt es, die Gleichzeitigkeit verschiedener Geschwindig-keitsschichten für einen einzelnen Interpreten spielbar zu machen.

Veröffentlicht

2021-09-22