Heinrich Schütz und der Streit zwischen Marco Scacchi und Paul Siefert
DOI:
https://doi.org/10.13141/sjb.v1995817Abstract
Im Streit zwischen dem Warschauer Hofkapellmeister Marco Scacchi und dem Danziger Organisten Paul Siefert scheint Sieferts Position der Situation in Deutschland, wo man sich um die Integration von alten und neuen Stilmitteln bemühte, eher zu entsprechen als diejenige Scacchis. Schütz' Stellungnahme besteht in der Darlegung seiner eigenen 'Stillehre': Er versteht den generalbaßlosen Kontrapunktstil als Grundlage für den modernen konzertierenden Stil mit Basso continuo. Von Scacchis rigoroser Doktrin mit ihren 'stilreinen' Gattungen will Schütz nichts wissen, und wie die Motetten seiner <Geistlichen Chormusik> zeigen, war er auch hinsichtlich der Einbeziehung von Elementen des Madrigals oder sogar des Konzerts in den Kontrapunktstil weitaus toleranter als Scacchi. (Autor, Quelle: Bibliographie des Musikschrifttums online)