Schütz, Opitz und andere bei Christian Druhl (1650)
DOI:
https://doi.org/10.13141/sjb.v2008576Abstract
Der norddeutsche Theologe und Komponist Christian Druhl (nachweisbar zwischen 1635 und 1661, zuletzt als Pastor in Kellinghusen bei Itzehoe) legt in den Geistlichen Konzerten seiner 'Psalmodia Davidico-Ecclesiastica' von 1650 für die ersten 10 Psalmen 29 Kompositionen vor, also 2-4 Kompositionen je Psalm. Jeweils einer von ihnen liegt ein Ausschnitt biblischer Prosa zugrunde, den übrigen jeweils eine Einzelstrophe aus Psalmdichtungen (Ambrosius Lobwasser, Martin Opitz, Bartholomäus Ringwald) mit deren zugehörigen Melodien oder mit deren Satzverbund (Cornelius Becker/ Heinrich Schütz). Druhl unterscheidet die Satztypen als 'Concerte' (Bibelwort) und 'Madrigale' (Aufbereitung der Einzelstrophen aus Psalmdichtungen). Er leistet damit einen eigenständigen Beitrag zur zeitgenössischen Gattungsdifferenzierung unmittelbar vor Caspar Zieglers Madrigalabhandlung und im Umfeld sowohl der Dichtungsreformen durch Johann Rist als auch der Herausbildung des Prinzips 'Concerto cum aria'. (Autor)
Quelle: Bibliographie des Musikschrifttums online