Anton Ulrichs »Singe-Spiele« und die welfische Musikkultur - Überlegunegen zur Sonderentwicklung des deutschsprachigen Musiktheaters in der erste Hälfte des 17. Jahrhunderts
DOI:
https://doi.org/10.13141/sjb.v2013995Abstract
Der Artikel fragt, ausgehend von den Singspielen Herzog Anton Ulrichs von Braunschweig und Wolfenbüttel, wie es Mitte des 17. Jahrhunderts um die verschiedenen Gattungsbegriffe des Musiktheaters und die Rezeption des Einflusses der italienischen Oper in Deutschland bestellt war. Dabei wird der Ansatz verfolgt, dass die italienische Oper nicht als etwas völlig neues importiert wurde, sondern vor dem Hintergrunf bestehender Traditionen in Deutschland aufgenommen und integriert wurde, was schließlich seinen Niederschlag im auch so genannten "vermischten Stil" fand. Damit wird ein teleologisches Modell einer schrittweisen Durchsetzung der letztlich dominanten Form der italienischen Oper widerrufen. Die Frage nach der Orientierung an italienischen Beispielen wird dabei am Beispiel der Iphigenia Anton Ulrichs von 1661 vertieft.