Geschlecht und Wortbildung. Zur Motion im Sorbischen
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Schlagworte

Genderlinguistik
Motion
sorbische Wörterbücher
Křesćan Bohuwěr Pful
referentenbasierte Genuspaarigkeit der Substantive
Genderasymmetrie

Abstract

Geschlecht und Wortbildung. Zur Motion im Sorbischen

Anhand einer Stichprobe aus chronologisch angelegten Wörterbuchreihen beider sorbi­scher Sprachen wird untersucht, wie weit genuspaarige Personenbezeichnungen in der Lexikografie des Sorbischen verbreitet sind. Relativ einheitlich behandelte Personenbe­zeichnungen wie Orts- und Einwohnernamen, geschlechtsspezifische nomina attributiva und pejorative/emotionale Ausdrücke werden einer Restklasse gegenübergestellt, bei der das Auftreten genuspaariger Personenbezeichnungen teilweise willkürlich erscheint. Es zeigt sich, dass der Ausbau genuspaariger Wörterbucheinträge nicht linear erfolgt ist und dass Ober- und Niedersorbisch unter diesem Gesichtspunkt ganz unterschiedliche lexi­kografische Traditionen aufweisen. Überraschend zahlreich sind gegengeschlechtliche Ableitungen bereits in Pfuhls obersorbisch-deutschem Wörterbuch von 1866, was ver­mutlich auf das Vorbild der zeitgenössischen tschechischen oder polnischen Wörter­bücher zurückzuführen ist.

https://doi.org/10.59195/lp.2023.70-28
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