Bd. 11 (2012): Musikalische Performanz und päpstliche Repräsentation in der Renaissance
Herausgegeben von Klaus Pietschmann.
Das ausgehende 15. Jahrhundert zählt zu den bedeutsamsten Phasen in der langen Geschichte der päpstlichen Sänger: Unter Sixtus IV. (1471-1484) setzt – flankierend zum Bau der Sixtinischen Kapelle – die Überlieferung des Kapellrepertoires ein, und wenig später gelangte mit Josquin Desprez die prominenteste Musikerpersönlichkeit der Jahrzehnte um 1500 in die päpstliche Kapelle. Obwohl diese Vorgänge vielfältig aufgearbeitet wurden, ist bislang nur punktuell die Rolle der Musik als Bestandteil der päpstlichen Repräsentation in ihren Funktionsweisen und Wahrnehmungspotentialen untersucht worden. Der vorliegende Band widmet sich diesem zentralen Aspekt aus interdisziplinärer Perspektive: Ausgehend von den Motivationen und Ausprägungen der päpstlichen Repräsentation in der Renaissance wird die Rolle der Musik in römischen Bildprogrammen beleuchtet. Im Zentrum der übrigen Beiträge stehen die medialen Strategien, die im Kapellrepertoire und anderen musikalischen Anteilen des päpstlichen Zeremoniells zur Anwendung kamen.