Bd. 2 (2002): Gesang zur Laute
Herausgegeben von Nicole Schwindt.
Der zweite Band thematisiert das Singen zur Laute, von dem literarische wie bildliche Zeugnisse eindrucksvoll veranschaulichen, dass es vom 15. bis zum 17. Jahrhundert in ganz Europa die wichtigste Form des Musizierens außerhalb der Kirche war: im höfischen Leben wie auf vielen anderen sozialen Ebenen, auch wenn das nicht immer in den erhaltenen Notendokumenten oder der Art, wie Renaissancemusik heute aufgeführt wird, zum Ausdruck kommt. Die Beiträge beschäftigen sich aus mehreren Blickwinkeln mit den Übergängen zwischen improvisierter und komponierter Musik und mit den Schwierigkeiten, eine mündliche Tradition mit den Bedingungen der schriftlichen Fixierung zu vereinbaren. Die vielfältigen Ideen, die hinter der Praxis stehen und sich mit ihr verbinden, werden diskutiert, und es wird nach der Funktion des lautenbegleiteten Sologesangs in verschiedenen kulturellen und geographischen Zusammenhängen gefragt.