Bd. 19 (2021): Josquin-Bilder im langen 20. Jahrhundert
Im Jubiläumsjahr des 500. Todestages von Josquin Desprez fragte das troja-Symposium nach verschiedenen zentralen Strömungen und Stationen der Beschäftigung mit dem inzwischen zweifellos besterforschten Komponisten der Jahrzehnte um 1500 im langen 20. Jahrhundert. Sie lassen sich einerseits als Voraussetzungen oder Auswirkungen eines im Umfeld des Nationalsozialismus ideologisch kontaminierten Geschichtsbildes lesen, andererseits bieten sie aber auch zusätzliche, davon unabhängige Kontextualisierungsoptionen. Kernanliegen der Beiträge dieses Bandes ist es, zentrale Stationen der Kanonisierung Josquins beginnend mit der bürgerlichen Musikgeschichtschreibung des 19. Jahrhunders bis in die Gegenwart hinein unter die Lupe zu nehmen.