Corpus delicti – der Körper als Tatwerkzeug Märtyreroperationen im irakischen Kontext

  • Christoph Günther
Schlagworte: Islamismus, Terrorismus, Märtyrer

Abstract

In der öffentlichen Auseinandersetzung mit extrem-islamistischem Terrorismus ist die Bedrohung durch sog. Selbstmordanschläge sehr präsent. Trotz des Verbotes der Selbsttötung im Koran werden diese religiös begründet, der Tod als Belohnung propagiert und den Aspiranten im Paradies ein besseres Leben verheißen. Dies geht einher mit einer heroisierenden Inszenierung derjenigen, die ihr Leben im Kampf gegen die vermeintlichen Feinde des Islams ließen, weshalb wir in diesem Zusammenhang von modernen Märtyrermythen sprechen können. Für die paramilitärische Strategie extrem-islamistischer Gruppierungen sind Sprengstoffanschläge mittels Selbsttötungen mittlerweile ein fester Bestandteil und auch das Bild der Kampfhandlungen in den westlichen Medien wird seit dem Einmarsch der Koalitionsarmeen in den Irak 2003 vor allem durch bestimmt.

Veröffentlicht
2011-06-25