Selbstgemachte Sicherheit als Fundament der öffentlichen Ordnung?

Private Gruppen im staatlichen Sicherheitssystem Deutschlands

  • Tobias Neidel Institut für Politikwissenschaft

Abstract

Entgegen der allgemeinen Auffassung entspricht die deutsche Sicherheitsarchitektur weniger einem statischen Gefüge, sondern muss vielmehr als ein dynamisches Arrangement verschiedener Gruppierungen und Akteure verstanden werden, welches einem ständigen Wandel und strukturellen Anpassungen unterworfen ist. Ziel dieses Artikels ist es, ein Forschungsvorhaben vorzustellen, welches sich dem deutschen Sicherheitssystem zuwendet und die Rolle privater Akteure darin eingehender untersucht. Hierfür wird zunächst ein Überblick über den fortlaufenden Wandel sowie die Vielzahl der verschiedenen Akteure gegeben, welche die Sicherheitsarchitektur in Deutschland prägen. Im zweiten Schritt wird das Auftreten privater Zusammenschlüsse innerhalb dieses Systems vorgestellt. Die Grundannahme dabei ist, dass private Formen der Sicherheitsgewährleistung nicht nur als Antagonisten von staatlichen Institutionen oder vernachlässigbare Besonderheiten aufgefasst werden können, sondern vielmehr einen relevanten Beitrag zur Realisierung des staatlichen Sicherheitssystems leisten und deshalb einer eingehenden wissenschaftlichen Analyse bedürfen.

Veröffentlicht
2020-04-02
Rubrik
Artikel